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Philipp Wilhelm Reichsgraf von Boineburg (* 22. November 1656 in Mainz; 23. Februar 1717 in Erfurt) war siebenter Kurmainzischer Statthalter Erfurts. Er war der Sohn des Diplomaten und Bibliothekars Johann Christian von Boyneburg (1622-1672). Am 8. August 1702 wurde Boineburg zum Statthalter von Erfurt ernannt; er trat dieses Amt am 9. März 1703 an. 1705 wurde er Rektor der Universität. Er schenkte der Universität die Bibliothek seines Vaters Johann Christian von Boineburg, die sich heute im Besitz der Wissenschaftlichen Allgemeinbibliothek Erfurt befindet. Ein erster Bibliothekskatalog wurde von Leibniz erstellt. Er gilt als vermisst. Uta Hakemeyers noch unter den erschwerten Bedingungen der deutschen Teilung entstandener Aufsatz beschäftigt sich u.a. mit der Frage, ob die gleichfalls von Leibniz verfasste umfangreiche Kataloghandschrift, die sich ohne den dazugehörigen Buchbestand in der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek / Niedersächsische Landesbibliothek in Hannover befindet, dem vermissten Stück entspricht.Sie kommt zu dem Ergebnis, dass es sich bei der in Hannover vorliegenden Kataloghandschrift um einen Gruppenschlagwortkatalog handelt, der die Ordnungsgrundsätze von Stoff und Sprache miteinander verbindet und aus engen Begriffen aufgebaut ist. Die Verfasserin sieht eine unmittelbare Verbindung zur zeitgenössischen Schlagworttheorie und -praxis, insbesondere zu Hottingers 〈Bibliothecarius quadripartitus〉 und zu Draudius' 〈Bibliotheca classica〉. (Quelle: Bibl.d.Nds. Landtages unter Verwendung des 〉Wikipedia〉 - Artikels zu Philipp Wilhelm Reichsgraf von Boineburg / Internet).
In:
Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie, 14,4, [1967], S 219-238
Language:
German
Keywords:
Leibniz, Gottfried Wilhelm 1646-1716
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Bibliothekar
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Adelsbibliothek
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Bibliothekskatalog
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Schlagwortkatalog