ISSN:
1021-8122
Content:
Intergenerationelle Gerechtigkeit gründet einerseits auf einem differenzierten Verständnis von Generationen als Strukturformen zeitlich-sozialer Ordnung und andererseits auf einer systematischen Erweiterung der Gerechtigkeitstheorie um eine temporale Dimension. Zunächst werden deshalb mit dem genealogisch-familiensoziologischen, dem historisch-soziologischen und dem pädagogischen Generationenkonzept drei Zugänge zur zeitlichen Positionierung sozialer Gefüge in Familie und Gesellschaft vorgestellt. Es folgt eine Rekonstruktion der sozialen Gerechtigkeit bzw. der Beteiligungsgerechtigkeit, um daran die temporale Erweiterung der Gerechtigkeitstheorie anzuschließen. Diese wird mit John Rawls` "Gerechtigkeit als Fairness" exemplarisch vorgestellt und mit einem adäquaten Modell des Urzustandes sowie dem gerechten Spargrundsatz entwickelt. Die daraus abgeleitete Forderung nach einer temporalen Universalisierung lässt sich nun in eine diachrone Grundnorm überführen, die jede Form der Zeitpräferenz und insbesondere die Abwertung des Zukünftigen zurückweist. Intergenerationelle Gerechtigkeit kann schließlich als Gerechtigkeitsmodell identifiziert werden, dass die synchronen Aspekte der sozialen Gerechtigkeit bzw. Beteiligungsgerechtigkeit aufgreift und diese zu sätzlich um eine diachrone Dimension erweitert.
Note:
Literaturverz. S. 191-193
In:
Ethica, Innsbruck : Resch, 1993, 15(2007), 2, Seite 173-193, 1021-8122
In:
volume:15
In:
year:2007
In:
number:2
In:
pages:173-193
Language:
German
Keywords:
Sozialethik
;
Generationengerechtigkeit
;
Beteiligung
;
Soziale Gerechtigkeit
Author information:
Veith, Werner 1967-