Umfang:
365 S
,
Ill
Ausgabe:
3. Aufl.
ISBN:
3462033131
Inhalt:
Eigentlich hätte im 1. Kapitel des "Roten Jahrzehnts" (BA 8/01) Bernward Vespers (verstorben 1971) "Die Reise" (posthum 1977, vgl. BA 5/83, 8) thematisiert werden sollen - jener zum kollektiven Schlüsseldokument der 68er-Generation ernannte Roman, der genau das enthält, was Koennen hier rekonstruieren möchte: die Abarbeitung Vespers an seinem Vater Will, dem Nazi-Parteigänger, und die literarische Selbsterfindung als Revolutionär. Aus dem Kapitel ist ein Buch geworden - überzeugend dank der Nutzung des Nachlasses B. Vespers und anderer privater Quellen. Koennen zeigt an dieser (exemplarischen) Dreiecksbiografie die "Prozesse der lebensweltlichen Entbindung und Radikalisierung", zeigt, wie sich das Paar Vesper/Ensslin erst dem nationalen Erbe des Übervaters Vesper verschreibt, um sich dann in Ablösungsprozessen und -schüben "neu zu erfinden": Vesper im Roman, Ensslin letztendlich in ihrem Projekt, der RAF. Baader, treffend porträtiert bei D. Hauser (BA 3/98), ist der sich omnipotent wähnende Selbstinszenator, der Katalysator, der das intellektuelle Paar sprengt. Spannend, fesselnd, gut erzählt! (1)
Sprache:
Deutsch
Fachgebiete:
Geschichte
,
Politologie
Schlagwort(e):
Vesper, Bernward 1938-1971
;
Ensslin, Gudrun 1940-1977
;
Baader, Andreas 1943-1977
;
Rote-Armee-Fraktion
;
Geschichte
;
Biografie
URL:
http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2004-1-076
Mehr zum Autor:
Koenen, Gerd 1944-