Format:
Ill., graph. Darst.
ISSN:
0342-2747
Content:
Eine der spaktakulären neurobiologischen Hypothesen lautet:Willensfreitheit ist eine Illusion. Experimentellen Studien zufolge hinken unsere physiologich determinierten Entscheidungen den neurophysiologisch determinierten Entscheidungen zeitlich immer hinterher. Ausgehend von Heinrich Kleists Essay "Über das MArionettentheater" und dieser Metaphorik werde ich solche und verwandte Hypothesen in den Zusammenhang des Leib-Seele-Problems stellen und von dort aus die Kategorienfehler und Paradoxien aufzeigen, denen solche Positionen aufsitzen. Neben wissenshcaftstheoretischen und wissenshcaftslogischen Überlegungen werden Argumente der philosophischen Anthropologie genutzt, um zu zeigen, dass wir den Menschen nicht anders begreifen können, als dass ihm die Freiheit als Fähigkeit und mithin als Verantwortung, seinen Willen im Gestrüpp vielfältiger Determinationen selbst zu bestimmen, gegeben und aufgegeben ist. Unser Rechtssystem, unser Gesundheitssystem, unsere ganze Kultur fußt auf dem Begriff der Person und dem konstitutiven Gedanken der Willensfreiheit. Ich werde einen veritablen Begriff von Willensfreiheit vorschlagen, der dem, was wir in Psychologie, Psychotherapie oder in alltäglicher Kommunikation tun, einen plausiblen Sinn gibt,
Note:
Literaturverz. S. 57
In:
Familiendynamik, Stuttgart : Klett-Cotta, 1976, 34(2009), 1, Seite 44-57, 0342-2747
In:
volume:34
In:
year:2009
In:
number:1
In:
pages:44-57
Language:
German
Keywords:
Willensfreiheit
;
Handlungsfreiheit
;
Hirnforschung
;
Psychotherapie