UID:
kobvindex_JMB00039315
Format:
90 Minuten
Content:
Essayistischer Dokumentarfilm des in Berlin lebenden britischen Filmemachers John Burgan, der zwei 60 Jahre auseinander liegende Flüchtlings- und Deportationsgeschichten parallel erzählt. 1940 werden 2500 als "enemy aliens" verdächtigte deutsche und österreichische Juden von der britischen Regierung auf dem Truppentransporter "Dunera" von Liverpool nach Australien deportiert. Die Fahrt dauert zwei Monate, die Lebensbedingungen an Bord sind unmenschlich. Kaum angekommen, werden sie für zwei weitere Jahre in ein Gefängnislager in den australischen Outbacks interniert. Nur langsam dringt ihr Schicksal an die Öffentlichkeit. Einige Verantwortliche in Großbritannien werden zur Rechenschaft gezogen und die "Dunera Boys" freigelassen. Manche bleiben in Australien, viele aber nehmen noch auf der Seite der Alliierten am Krieg teil. Die offiziellen Unterlagen über diesen Vorfall sind noch bis 2040 unter Verschluss. Am 26. August 2001 rettet das norwegische Containerschiff "Tampa" 438 afghanische Flüchtlinge aus Seenot. Alle Versuche des Kapitäns, ein Aufnahmeland zu finden, scheitern. Australische Spezialeinheiten entern das Schiff, um eine Landung auf jeden Fall zu verhindern und um nach potenziellen Terroristen zu suchen. Erst am 19. September können die Flüchtlinge wieder festen Boden betreten. Nauru, die kleinste Republik der Welt, ein über 3000 Kilometer von Australien entferntes Eiland, sieben Mal so groß wie der New Yorker Central Park und völlig zerstört durch jahrzehntelangen Phosphat-Abbau, nimmt sie nach einer Zahlung von 20 Millionen australischen Dollar auf. Dies ist der Beginn der von Australiens Premier Howard initiierten so genannten "Pazifischen Lösung". 'Friendly Enemy Alien" setzt diese zwei von der Weltöffentlichkeit vergessenen dramatischen Ereignisse in Bezug.
Note:
Produktion: Hanfgarn & Ufer Filmproduktion, 2005; Mitschnitt: ZDF, 28.08.2006
Language:
German
