UID:
kobvindex_JMB00040583
Format:
XXXIII, 2900 Seiten
Edition:
66., neubearbeitete Auflage
ISBN:
3406552668
Series Statement:
Beck'sche Kurz-Kommentare 7
Content:
Die Entstehung des Palandt vollzog sich in der Zeit der NS-Diktatur. Ziel des NS-Regimes war es, in der Rechtspraxis die verzerrte, durch die nationalsozialistische Ideologie geprägte Auslegung des BGB zu fördern und zugleich den Einfluss mehrerer vor 1933 erschienener BGB-Kommentare zu beseitigen, deren Verfasser zum Teil jüdischer Herkunft gewesen waren. Auch die Beck’schen Kurzkommentare basierten auf den vom jüdischen Juristen Otto Liebmann begründeten Liebmann’schen Taschen- bzw. Kurz-Kommentaren. Band 7, die Erläuterungen zum BGB, stammen von drei jüdischen Juristen (Otto Loening, Landgerichtsdirektor in Berlin, sowie James Basch und Ernst Straßmann, beide Landgerichtsräte in Berlin). Nachdem der Kommentar von acht Autoren neugefasst worden war, verstarb 1938 bei einem Autounfall der vom Beck-Verlag als Herausgeber vorgesehene Gustav Wilke, persönlicher Referent Franz Schlegelbergers. Ihn ersetzte Otto Palandt, Präsident des Reichsjustizprüfungsamtes und Mitglied der Akademie für Deutsches Recht, der zu dem fortan nach ihm benannten Werk die Einleitungstexte der ersten zehn Auflagen und ausweislich die Generalredaktion beisteuerte. Die erste Auflage, die im Jahr 1939 mit einer Auflage von 5.000 Exemplaren erschien, verbuchte „einen in der Geschichte des juristischen Verlagsbuchhandels einzig dastehende[n] Erfolg.“[2] Die zweite Auflage folgte noch im gleichen Jahr. Nach 1945 wurde der Palandt konzeptionell unverändert und ohne größere personelle Brüche weitergeführt; die vielen antisemitischen und anderweitig NS-ideologischen Passagen wurden in den ersten Nachkriegsauflagen durch lapidare Korrekturen ersetzt. So wurden in der 4. Auflage von 1941 in der Vorbemerkung zu der gemäß § 1 BGB gewährten Rechtsfähigkeit Einschränkungen derselben gemäß. https://de.wikipedia.org/wiki/Palandt
Language:
German
Author information:
Bassenge, Peter