UID:
kobvindex_ZMS08050122
Serie:
Publikationen aus den königlich-preußischen Staatsarchiven ...
Inhalt:
Albrecht Achilles, ein Vertreter des mittelalterlichen Rittertums, hatte schon in seiner Jugend eine Pilgerfahrt ins Heilige Land unternommen und genoß unter den Reichsfürsten hohes Ansehen. Sein vornehmstes politisches Ziel bestand darin, seinen von den Besitzungen der Bistümer Würzburg, Bamberg und Eichstätt sowie der Reichsstadt Nürnberg beengten fränkischen Besitz so zu vermehren, daß er schließlich mit dem bayerischen Besitz der Wittelsbacher zu vergleichen war. In diesem Zusammenhang kann man auch die Erhebung Ansbachs zur Hauptresidenz im Jahre 1456 sehen. Sein größter Wunsch war es, Herzog von Franken zu werden. Aber daraus wurde nichts. Die Auseinandersetzungen, die er darum mit Würzburg und Nürnberg führen mußte, sowie der Kampf um die Durchsetzung der in Verbindung mit dem kaiserlichen Landgericht von ihm erhobenen weitreichenden Ansprüche blieben fruchtlos. Die Regierung der Mark Brandenburg hatte er seinem ältesten Sohn Johann übertragen, dem infolge seiner Jugend zunächst noch ein Regentschaftsrat zur Seite gestellt wurde. Die Kurfürstliche Residenz in der Mark war sein Schloß zu Cölln. Er schuf eine mustergültige Finanzverwaltung und begann damit die Reihe der "guten Haushälter". Mit der Mark Brandenburg kam auf Kurfürst Albrecht die Erbschaft des Krieges mit Pommern, der sich mit dem sogenannten Glogauer Erbschaftsstreit verband. Seine Tochter Barbara wurde 1473 mit dem Piastenherzog Heinrich von Glogau verheiratet. Nach dem Tode des Schwiegersohns, nahm Albrecht beide Fürstentümer als Erbe seiner Tochter gegen die Ansprüche eines Vetters des Verstorbenen in Besitz. 1473 erließ Albrecht ein Hausgesetz über die Erbfolge in Brandenburg, der dispositio achillea. Darin bestimmte er, daß nicht mehr als drei Hohenzollern gleichzeitig regieren dürfen. Die fränkischen Lande Ansbach und Bayreuth wurden in zwei Markgrafschaften unter seine Söhne Friedrich und Sigismund aufgeteilt, die Mark Brandenburg erklärte Albrecht für unteilbar.
Anmerkung:
In Fraktur
Sprache:
Deutsch
Schlagwort(e):
Briefsammlung
;
Biographischer Beitrag