UID:
kobvindex_ZMS08111930
Format:
315 Seiten
ISBN:
3421019037
Series Statement:
Studien zur Zeitgeschichte 14
Content:
Die Rückführung oder Einziehung des im Zweiten Weltkrieg in den Vereinigten Staaten beschlagnahmten deutschen Privatvermögens war in den 50er und frühen 60er Jahren nicht nur ein Problem der bundesdeutschen Außenwirtschaft, sondern auch der Außenpolitik. Um Verbesserung deutscher Exportmöglichkeiten bemüht und unter starkem Einfluß der enteigneten Eigentümer stehend, suchte Bonn die politive Entwicklung seines Verhältnisses zu den USA für einen Ausgleich der wirtschaftlichen Interessen zu nutzen. Am Beispiel der Vermögensproblematik werden Schwankungen und Intensität der atlantischen Beziehungen untersucht. In den USA sperrten sich einflußreiche Kreise gegen eine Vermögensrückgabe, so daß die von John Foster Dulles als großzügige Gesten gegenüber Adenauer gedachten Kompromißangebote nicht verwirklicht werden konnten. Bonn dagegen ließ sich in dieser Frage häufig von taktischen, nicht zuletzt auf schlichter Unkenntnis der institutionellen Bedingungen des außenpolitischen Willensbildungsprozesses in den USA beruhenden Fehleinschätzungen leiten. Als sich unter Kennedy die außenpolitischen Interessen wandelten und die Bundesrepublik an Bedeutung für die auf Entspannung gerichtete amerikanische Außenpolitik verlor, konnten sich die Rückgabegegner rasch durchsetzen, was zur Ablehnung einer substantiellen Vermögensrückgabe durch die amerikanische Regierung führte. Die vorliegende, weitgehend auf amtlichem amerikanischem Schriftgut basierende Studie ermöglicht erstmals, diplomatische Vorgänge zur Geschichte der Bundesrepublik Deutschland bis hin zu Gesprächen des Bundeskanzlers mit dem amerikanischen Präsidenten und seinem Außenminister detailliert zu beschreiben. (AUT)
Language:
German
Keywords:
Historische Darstellung