UID:
kobvindex_ZMS08126226
Format:
XIII, 256 Seiten
Edition:
1
ISBN:
0801872383
Content:
Obwohl Deutschland und Japan die militärischen Niederlagen des zweiten Weltkrieges inzwischen überwunden haben und wieder über wirtschaftliche und politische Macht verfügen, sind ihre militärischen Kapazitäten im Verhältnis zu den mächtigen Potentialen der 30er und 40er Jahre relativ gering bemessen. Nach dem Zusammenbruch 1945 haben sich zudem antimilitaristische Strömungen sowohl in Deutschland als auch in Japan herausgebildet, die sich selbst heute noch durch starke Widerstände gegen den Einsatz eigener Streitkräfte bei internationalen Friedensmissionen manifestieren. Der Autor geht der Frage nach, wie es zu dem radikalen Wandel vom Militarismus vor 1945 zum Antimilitarismus der Nachkriegszeit kommen konnte. Er spürt die komplexen innenpolitischen und außenpolitischen Faktoren auf, die diese unvorhergesehene und auf internationaler Ebene vielfach unverständliche Veränderung in den Staaten bewirkt haben. Er zeigt auf, wie es den Nachkriegsregierungen Konrad Adenauers und Yoshida Shigerus gelang, ihren Ländern eine neue nationale Identität zu geben und sie in die internationale Staatengemeinschaft zurückzuführen. Er schildert, welche Rolle die wieder aufzustellenden Streitkräfte dabei spielten und wie die Wiederaufrüstung gegen die antimilitaristischen Trends durchgesetzt werden musste. Dabei gingen Bonn und Tokio vor allem auf Grund ihrer unterschiedlichen sicherheitspolitischen Lage voneinander abweichende Wege: Während Deutschland einen angemessenen militärischen Beitrag zur Abschreckung der unmittelbaren Bedrohung durch den Warschauer Pakt im Bündnis der NATO leisten musste, konnte sich Japan unter dem starken militärischen Schutz der USA ohne Einbringung eines nennenswerten Anteils an Streitkräften mehr seinen Wirtschaftsinteressen widmen.
Language:
English
Keywords:
Historische Darstellung