Umfang:
1 Online-Ressource (308 S.).
ISBN:
978-3-663-12096-4
,
978-3-531-11886-4
Anmerkung:
Die Diagnose von der ,Krise der Arbeitsgesellschaft" und die anhaltenden Ungleichgewichte auf dem Arbeitsmarkt haben Anfang der achtziger Jahre auch die Diskussionen innerhalb der Erziehungswissenschaft beeinfluBt. Fra gen nach der Zukunft der Bildung und den Moglichkeiten padagogischer In terventionen zur Abdampfung der Krise und ihrer subjektiven wie kollektiven Folgen werden neu gestellt. Die Suche nach Alternativen fiir jene, denen der Arbeitsmarkt keine Ausbildungs- und Beschaftigungsmoglichkeiten bietet, hat dabei zu einer Neubewertung des Selbsthilfepostulats gefiihrt und die Ni schen der ,Schattenwirtschaft" mit den Moglichkeiten von Arbeit in einer dualen Okonomie erweitert. Selbstorganisation und Selbsthilfe als Leitbe griffe einer alternativen, nicht auf den kapitalistischen Arbeitsmarkt konzen trierten Reproduktionsmoglichkeit, finden in der Bundesrepublik gegenwar tig in ca. 40000 Selbsthilfegruppen ihr soziales Substrat. Neben traditionellen Wertmustern konservativer Leistungsethik scheint sich ein postmaterialisti scher Sozialprotest zu etablieren, der nicht in Widerspruch zu diesen stehen muB. Vielleicht deuten konservative Vorstellungen einer Gesellschaft, in der Arbeit iiber eine duale Okonomie verteilt wird, auf die Ausweitung von unbe zahlten oder schlecht bezahlten Arbeitsverhaltnissen hin, in denen sinn- und gemeinschaftsstiftende Tatigkeiten im Sozialbereich neue Attraktivitat erhal ten. Kurz: Postmaterialistische und traditionelle Wertmuster schlieBen einan der nicht aus. Der Appell an Selbsthilfeinitiativen hat Tradition. Auch in der Weimarer Republik fiihrte die Einsicht in eine tiefgreifende Strukturkrise zu einer verstarkten Suche nach Lebens- und Reproduktions weisen jenseits arbeitsmarktlicher Bedingtheiten. Eine dieser Suchbewegun gen war die Idee des Arbeitsdienstes, seiner erzieherischen Effekte und der daraus resultierenden padagogischen Aufgaben
Sprache:
Deutsch
Schlagwort(e):
Freiwilliger Arbeitsdienst
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Pädagogik
DOI:
10.1007/978-3-663-12096-4