Ihre E-Mail wurde erfolgreich gesendet. Bitte prüfen Sie Ihren Maileingang.

Leider ist ein Fehler beim E-Mail-Versand aufgetreten. Bitte versuchen Sie es erneut.

Vorgang fortführen?

Exportieren
  • 1
    Online-Ressource
    Online-Ressource
    Wiesbaden :VS Verlag für Sozialwissenschaften,
    UID:
    almafu_BV042467678
    Umfang: 1 Online-Ressource (192 S.).
    ISBN: 978-3-663-14434-2 , 978-3-531-12269-4
    Anmerkung: Vom gespenstischen "Nachleben" des deutschen Faschismus "in der Demokratie", das heißt konkret: in der westdeutschen Nachkriegs­ und Wohlstandsgesellschaft, hat Theodor W. Adorno sehr pointiert schon 1959 gesprochen. Bald danach umreißen Margarete und Alexander Mitscherlich in ihrer bis heute -und heute wieder besonders- aktuellen Studie "Die Unfähigkeit zu trauern" die sozialpsychologischen Verstrickungen, in denen allzuviele befangen waren, die Nationalsozialismus und Weltkrieg mit- und überlebt hatten. Daß die massive Abwehr der peinlichen und peinigenden Erinnerung, die Leugnung eigener Mitschuld nicht nur das Verhalten vieler Menschen, sondern auch das Klima von Öffentlichkeit, Politik, Justiz dominiert hat, dürfte allen noch gegenwärtig sein, die - gerade auch als junge Menschen - die fünfziger Jahre bewußt erlebt haben. Der Dichter Felix Pollak, von den Nazis aus seiner Heimatstadt Wien vertrieben und in den USA zu Ansehen gelangt, hat 1987 in einem seiner letzten Texte* die Rhetorik der Abwehr und Selbstentlastung exemplarisch entfaltet und unter die poetische Chiffre vom Niemalsland gestellt: Wir haben es niemals gewußt. Die Lügen glaubten wir niemals. Wir sind es niemals gewesen. Der Ausgang stand niemals in Zweifel. Das hat es niemals gegeben. Denn Frevel lohnt sich doch niemals. Das ist uns niemals gelungen. Wir haben niemals gefrevelt. Das haben wir niemals versucht. Wir krümmten niemals ein Haar. Das wurde uns niemals bewiesen. Des hat man uns niemals bezichtigt. Protestiert? Das haben wir niemals. Ja, im Niemalsland lebt sich's behaglich. Wir waren ja niemals dagegen. Man erinnert sich niemals an nichts
    Sprache: Deutsch
    Schlagwort(e): Deutsch ; Literatur ; Vergangenheitsbewältigung ; Nationalsozialismus ; Literatur ; Politik ; Schriftsteller ; Politisches Engagement ; Zeitfragen ; Aufsatzsammlung ; Aufsatzsammlung ; Aufsatzsammlung
    Mehr zum Autor: Vogt, Jochen 1943-
    Bibliothek Standort Signatur Band/Heft/Jahr Verfügbarkeit
    BibTip Andere fanden auch interessant ...
Schließen ⊗
Diese Webseite nutzt Cookies und das Analyse-Tool Matomo. Weitere Informationen finden Sie auf den KOBV Seiten zum Datenschutz