UID:
kobvindex_DGP1458380793
Umfang:
graph. Darst., Lit. S. 141-144
ISBN:
3803904641
Inhalt:
In den komplexen modernen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zusammenhängen ist der Staat mit den ihm zufallenden Koordinationsaufgaben zwischen politischen, ökonomischen und sozialen Akteuren überfordert. Er greift daher verstärkt - vornehmlich in bestimmten Politikbereichen - auf Netzwerke der Selbstorganisation und Koordination der beteiligten privaten und öffentlichen Akteure zurück, die zur jeweiligen Problemlösung aufeinander angewiesen sind. Der Staat wird entlastet und die gesellschaftliche Selbstorganisationsfähigkeit gestärkt. Neben unbestreitbar positiven Effekten haben netzwerkförmige Organisationsmuster auch inhärente Schwächen: Koordinationsprobleme, die sich aus einer großen Teilnehmerzahl ergeben, Orientierung an ausschließlich kurzfristigen Teilnehmerinteressen, verschiedene Formen der Selbstblockade (fehlende Innovation, zu starke Außenabgrenzung) und Verhandlungsdilemmata (z.B. unterschiedliche Orientierung der Teilnehmer bezüglich Gerechtigkeits- und Verteilungskriterien). Die grundsätzliche Kooperationsbereitschaft aller Netzwerkbeteiligten ändert wenig an der häufig asymmetrischen Machtverteilung der Akteure. Die Problemlösungskapazitäten kooperativer, kompromißorientierter Netzwerke sollten nicht überschätzt werden, da sie offene Konfliktaustragung, die Wesensbestandteil sozialen Wandels ist, innerhalb ihrer Grenzen kaum leisten kann. (DÜI-Ply)
In:
Globaler Wettbewerb und nationaler Handlungsspielraum, Köln : Weltforum-Verl., 1996, , Seite 105-144, 3803904641
Sprache:
Deutsch