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    UID:
    kobvindex_JMB00062630
    Umfang: 57 Min.
    Originaltitel: Dining with the devil ger
    Inhalt: Einen kaum bekannten Aspekt des israelisch-palästinensischen Konflikts behandelt diese 2006 ausgezeichnete Dokumentation. Es geht um die geheimen Kontakte - sogar die Kollaboration - zwischen dem US-amerikanischen Geheimdienst CIA und der Palästinensischen Befreiungsorganisation PLO seit Anfang der 70er Jahre. 30 Jahre palästinensisch-amerikanische "Realpolitik" hinter dem Rücken Israels werfen ein neues Licht auf die vielfältigen Friedensbemühungen im Nahen Osten. Anfang der 70er Jahre kam es zur Kontaktaufnahme zwischen Palästinenserführer Arafat und den Amerikanern, um die jeweils eigenen Interessen im Libanon zu schützen. Seitens der USA waren die Hauptansprechpartner der Geheimagent Robert Ames, der in die PLO eingeschleust werden sollte, und später William Browning, ebenfalls Geheimagent und Berater von US-Präsident Carter. Auf palästinensischer Seite war es Ali Hassan Salameh alias der "Rote Prinz". Ali Hassan Salameh, Sohn eines berühmten 1948 gefallenen Kämpfers, trat nach einem Hochschulstudium in Westeuropa und einer militärischen Ausbildung in Kairo und Moskau 1967 in Arafats Fatah-Partei ein. Mit 21 Jahren gründete er die Leibwache des Palästinenser-Führers. Er gehörte mit Abou Daoud zu den Gründern der Terrororganisation "Schwarzer September" und gilt als einer der Drahtzieher des Münchener Attentats von 1972. Somit gerät er ins Fadenkreuz der Israelis. Diese Tatsachen verhinderten jedoch keinesfalls eine geheime Zusammenarbeit mit der CIA, die 1974 zu einem für die Amerikaner zufriedenstellenden Deal führte: Im Gegenzug zum Schutz der US-Interessen im Libanon durfte Arafat vor der UNO-Vollversammlung eine Rede halten. US-Präsident Carter intensivierte über seinen Berater Bowling die Kontakte, behauptete aber den Israelis gegenüber, es gebe keine Verhandlungen mit den Palästinensern. Zwar wurde Salameh 1979 vom israelischen Geheimdienst Mossad ermordet, aber die geheimen Kontakte wurden fortgeführt. Erst mit dem Einmarsch der Israelis im Libanon 1982 sowie den Massakern von Sabra und Schatila wendete sich das Blatt. Arafat sah die Ereignisse als Vertragsbruch durch die Amerikaner und brach die Kontakte ab. Unmittelbare Folge war die Zerstörung der US-Botschaft. Unter den 63 Todesopfern befand sich auch Geheimagent Robert Ames. Über zehn Jahre herrschte Funkstille. 1993 wurden die Kontakte wieder aufgenommen. Entscheidend waren die Friedensabkommen und der Machtgewinn der Terroristen. Ansprechpartner der Amerikaner war jetzt Jibril Rajoub, Sicherheitschef im Westjordanland, der die Hamas unter Kontrolle halten sollte. Die CIA bot zehn Millionen Dollar und die Ausbildung von Rajoubs Leuten im Gegenzug zur wirksamen Bekämpfung der Terrorgruppen. Die Ausbildung der palästinensischen Polizei durch amerikanische Experten umfasste nicht nur den Kampf, sondern auch Verhörmethoden, einschließlich der Folter. Der auf Repression ausgerichteten Strategie mangelte es an politischer Einbindung. Daran scheiterten die Friedensverhandlungen im Jahr 2000. Der 11. September 2001 brachte die Verhandlungen zwar wieder in Gang, doch die durch Israels Premier Sharon ausgelöste Zweite Intifada und die Zerstörung von Rajoubs Hauptquartier in Ramallah setzten ihnen erneut ein Ende. Damit nicht genug: Die von den Amerikanern ausgebildeten palästinensischen Soldaten liefen zu den Terroristen über. Beide Seiten ziehen dieselbe Bilanz: Solange es keine echte politische Zusammenarbeit und keine Unterstützung für einen demokratischen Aufbau in Palästina gibt, ist ein Ausweg aus der Sackgasse nicht abzusehen. Die Dokumentation, die mit viel spektakulärem Archivmaterial aufwartet, lässt vor allem die Protagonisten dieser Geschichte ausgiebig zu Wort kommen. Für die Amerikaner sind es William Landrum Bowling, Berater von Jimmy Carter, Außenminister George Shultz, Vince Cannistrard, Leiter der CIA-Abteilung Terrorbekämpfung, William Quandt vom Nationalen Sicherheitsrat, Anthony Cordesman, Chef des Pentagon-Geheimdienstes und Denis Ross, Chefunterhändler bei den Friedensgesprächen. Für die Palästinenser sprechen Abou Daoud, Gründer des "Schwarzen September", Jibril Rajoub, palästinensischer Sicherheitschef, der Menschenrechtler Bassam Eid, Hamas-Führer Aziz Rantizi, und Walid Zawahre, ein in den USA ausgebildeter Elitesoldat. Beim FIGRA 2006 - Festival International du Grand Reportage d'Actualité - wurde die Dokumentation mit dem Großen Preis ausgezeichnet.
    Anmerkung: Mitschnitt: arte, 22.7.2009 , Nur für den internen Gebrauch.
    Sprache: Deutsch
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