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    Buch
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    München : edition text + kritik
    UID:
    kobvindex_JMB00071438
    Umfang: 280 Seiten , Illustrationen
    ISBN: 9783869160504
    Inhalt: Die berühmten 1920er Jahre waren keine "goldenen" wie oft behauptet. Aber es waren wichtige und überaus tolle Zeiten des deutschen Theaters, dem es immer wieder gelang, in allen Gattungen und Genres mit unüblichen Glanzleistungen aus dem Rahmen zu fallen. Die wesentlichen Spielleiter, Direktoren und Dirigenten sorgten dafür, dass die Grenzen zwischen Schauspiel, Musiktheater, Revue, Varieté, Tanz, Pantomime und Kabarett fließend blieben und dass Kunst immer auch wunderbare Unterhaltung war. In Deutschland sind viele Bücher zur Geschichte des deutschen Kabaretts und Erinnerungsbücher namhafter Kabarettisten sowie auch mehrere Sammlungen von Texten fürs Kabarett erschienen. Desiderat blieb eine Geschichte des größten Berliner Kabaretts, das Theater, Operette, Varieté und literarisch-politisches Kabarett erfolgreich mischte, das von seinem artistischen jüdischen Stammkapital auch in der Nazizeit noch reichlich zu zehren verstand, es aber geistig mit zu biederer Kleinkunst verspielte und schließlich nur noch wenig zündende Tingeltangeleien bieten konnte. Der Dramaturg, Theaterhistoriker und langjährige Rektor der Berliner Hochschule für Schauspielkunst ůErnst Buschś Klaus Völker schrieb nun diese Geschichte. Die Schauspieler, Humoristen und Conférenciers Paul Morgan und Kurt Robitschek legten den Grundstein zu ihrer gemeinsamen Kabarettgründung "KadeKo" Ende 1924 in Berlin. Ihr ůKabarett der Komikerś war in den Jahren vor 1933 die künstlerisch bemerkenswerteste Kabarett-Unternehmung. Ihr gelang es, die Traditionen jüdischen Humors, den sinnlichen Schwung und erotischen Esprit französisch-wienerischen Operettentreibens und die Beinartistik amerikanischer Revuen varietéartig mit der Angriffslust literarisch-politischer Kabarettistik wirkungsvoll zu mischen. Nach dem Reichstagsbrand, Ende Februar 1933, wussten die meisten der "Komiker"-Kabarettisten, was die Stunde geschlagen hatte, sie verließen Berlin in Richtung Wien oder Zürich. Zunächst wurde der Nürnberger Theaterdirektor Dr. Hanns Schindler berufen, der dem "KadeKo" bis zu seinem Tod im Februar 1938 mit viel Geschick im Rahmen der von den Nazis tolerierten Opposition Glanz und Publikumserfolge zu ermöglichen verstand. Ab 1. September 1938 war dann Willi Schaeffers, der sich neben vielen anderen um die Konzession für das Haus beworben hatte, der neue künstlerische Leiter. Wurde bis 1933 die Fahne der "Frechheit" hoch gehalten, herrschte nun unter Schaeffers der "Eulenspiegel" - als Hausgeist. Schaeffers blieb dem ůKabarett der Komikerś auch in der Not treu; mit vielen seiner Künstler und Mitarbeiter blieb er in Verbindung, die Nächte der letzten Kriegstage und die Belagerung Berlins überlebte man gemeinsam im zum Bunker ausgebauten Kostümkeller des Hauses. Bereits im Juni 1945 spielte man wieder. Erst von 1949 an konnte das "Kabarett der Komiker" den Vornamen "Neue Scala" wieder ablegen und in eigener Regie als "Willi Schaeffers Kabarett der Komiker" firmieren. In den Jahren 1950-1957 gab Willi Schaeffers mit kleinen Ensembles Kabarettgastspiele in Westdeutschland, Österreich und der Schweiz, er tingelte unermüdlich konferierend durch die Lande und eröffnete 1958 in Berlin wieder ein eigenes Lokal in der Wielandstraße, Ecke Kurfürstendamm: kein "Kabarett der Komiker" mehr, sondern die Kleinkunstbühne "Tingeltangel".
    Sprache: Deutsch
    Bibliothek Standort Signatur Band/Heft/Jahr Verfügbarkeit
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