UID:
kobvindex_JMB00077222
Umfang:
VIII, 216 Seiten
ISBN:
9783719031442
,
3719031446
Inhalt:
Zwischen 1933 und 1937 fand in Bern ein spektakulärer Prozess statt. Dieser erregte weltweit Aufmerksamkeit, weil dabei Schweizer Richter über nichts weniger als den nationalsozialistischen Antisemitismus zu urteilen hatten. Im Mittelpunkt des Verfahrens stand die Schrift "Die Protokolle der Weisen von Zion". Mit Auszügen aus dieser Schrift hatten die deutschen Nationalsozialisten unter anderem den Boykott jüdischer Geschäfte vom 1. April 1933 begründet. Zwei Monate später wurde in Bern von der örtlichen Israelitischen Kultusgemeinde sowie vom Schweizerischen Israelitischen Gemeindebund Strafanzeige wegen des Verkaufs der "Protokolle" erstattet. Dies führte zu einer Anklage gegen Mitglieder verschiedener Schweizer Fronten. In Zeiten grosser politischer Spannungen zwischen Deutschland und der Schweiz sprach das Berner Obergericht im Jahr 1937 in zweiter Instanz die Angeklagten frei. Sibylle Hofer nimmt erstmals eine eingehende juristische Analyse des Urteils vor und kommt dabei zu dem erstaunlichen Ergebnis, dass der Freispruch letztlich die Folge einer Verteidigung rechtsstaatlicher Prinzipien war. Das Buch enthält ausserdem einen vollständigen Abdruck der Urteile beider Gerichtsinstanzen. Diese vermitteln dem Leser einen unmittelbaren Eindruck von dem Prozess, der keineswegs nur für Juristen von Interesse ist.
Sprache:
Deutsch