UID:
kobvindex_ZLB01031233
Umfang:
144 Seiten
,
Ill., Notenbeisp.
Ausgabe:
1
Inhalt:
Man würde diesem Buch nicht gerecht werden, wollte man es als die Darstellung eines Abschnittes aus der Musikgeschichte ansehen . Das ist das Buch bei aller fachlichen Genauigkeit nicht . Am ehesten könnte man es als einen musikalischen Reisebericht durch die wichtigsten Musikmetropolen Europas im 18. Jahrhundert ansprechen . Wie und wo ist die Musik des neuen europäischen Anbruchs entstanden, die in Mozart kulminierte ? Das ist die Frage, der der an diesem Problem der Musikhistorik leidenschaftlich interessierte Verfasser nachspürt . Der "imaginäre" Reisende beginnt seine Reise in Venedig und ist von den barocken Festlichkeiten dieser Stadt bezaubert, am meisten aber von dem sonderbaren rothaarigen Priester Vivaldi, der hier dem Musikgeschehen neue, richtungweisende Impulse vermittelt . Die Anschaulichkeit, mit der der Verfasser die Feste und Konzerte schildert, wirkt so faszinierend, daß man beim Lesen das Gefühl hat, selbst teilzunehmen . Und es sind nicht allein die musikalischen Erlebnisse : denn die Kunst - wie Literatur, Malerei, Theater, Maskenfeste - und selbst die Politik : all das spielt mit hinein . Und so ergeht es einem auch auf den weiteren Stationen der Reise, in Neapel, Mailand, Padua und Paris, den "Werkstätten", in denen die neue Musik "gefertigt" wird . Weiter geht die Reise durch die Jahrzehnte, bis wir schließlich über Deutschland um 1780 in Wien ankommen, in der Stadt Europas, welche - wie sich in einem Brennpunkt die Strahlen sammeln - die verschiedenen musikalischen Strömungen zusammenfließen läßt, die zur Klassik zu führen den beiden Meistern Haydn und Mozart vorbehalten blieb . Diese beiden Meister vollziehen die Synthese von italienischer Melodik und deutscher Gründlichkeit, von südlicher Beschwingtheit und "gelehrter" Kontrapunktik, von Leichtigkeit und Schwere, von Spiel und Ernst . Die europäische Morgenröte, die mit Vivaldi und Bach anbrach, ist zum hell leuchtenden Tag der Musik geworden . Eine vorher nicht gekannte Ausgeglichenheit, die man fortan K l a s s i k nennt, ist erreicht
Sprache:
Deutsch
Schlagwort(e):
Musik
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Geschichte
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Wiener Klassik
Mehr zum Autor:
Szabolcsi, Bence