Format:
280 Seiten
,
23.5 cm x 15.5 cm
ISBN:
3826060903
,
9783826060908
Series Statement:
Epistemata Band 867
Content:
Mit der durch die jüngere germanistische Forschung zunehmend gewichteten Erkenntnis, dass Kafkas Texte selbst Interpretationen gezielt provozieren, ohne eindeutige Antworten zuzulassen, geraten deren eigene (literatur-)wissenschaftliche Voraussetzungen als „problematisierte Hermeneutik“ ins Visier. ‚Schuld’ daran scheinen Kafkas Texte selbst zu sein: Indem sie Sprach-, Schrift- und Verstehensprozesse reflektieren, inszenieren sie mittels mise en abyme einen poetischen Übergriff auf theoretisches Terrain. Diese epistemologische Herausvorderung ernst zu nehmen, stellt eine Gratwanderung dar, der Kafka nicht ausgewichen ist und der auch Johannes Schneider im wissenschaftlichen Rahmen nachzugehen versucht, auch wenn das wissenschaftliche Selbstverständnis damit fundamental in Frage gestellt wird. Kafkas Texte führen inhaltlich und durch ihre Sprach- bzw. Denkformen zu der unausweichlichen Frage, wie eine Kritik an der Sprache in der Sprache möglich sein kann. Topoi der Kafka-Forschung mit langer Tradition – etwa nach der Frage nach Wahrheit bzw. Fiktionalität, Subjektivität, Transzendenz usw. der Texte – werden durch diesen fundamentalen Ansatz weder aufgehoben noch in ihrem Erkenntniswert geschmälert, erscheinen aber in theoretischer Hinsicht in verändertem Licht.
Note:
Literaturverzeichnis: Seite 259-280
,
Dissertation Eberhard Karls Universität Tübingen 2016
Language:
German
Subjects:
German Studies
Keywords:
Kafka, Franz 1883-1924
;
Sprachskepsis
;
Sprache
;
Denken
;
Hochschulschrift
Author information:
Schneider, Johannes