UID:
kobvindex_ZBW12082991
Format:
219 Seiten
,
Ill.
ISBN:
3825350479
Content:
Terrorismus steht, im Unterschied zum Terror, für eine substaatliche, politisch motivierte Gewalthandlung. Anders als bei der Guerilla oder bürgerkriegsähnlichen Zerrüttungen staatlicher Macht, hat man es bei Terroristen mit idealistischen Einzelindividuen und kleineren Gruppen, nie aber mit breiteren Volksbewegungen zu tun, auch wenn diese notorisch beschworen werden. Terroristen sehen sich in ihrem Selbstverständnis häufig als Avantgarde revolutionärer Bewegungen, die ethisch legitim zu handeln meint. Im Deutschen Herbst verstanden es die Akteure der RAF, sich selbst zu Herausforderern des Staates zu stilisieren. Es gehört ebenfalls konzeptionell zum Terrorismus, Schrecken und Erwartungsängste medial hervorzurufen. Ob es sich um die Faktizität der Darstellung tatsächlicher Gräueltaten handelt, ob es den inszenierten Fake oder aber die diversen Fiktionalisierungen in nahezu allen Kunstformen betrifft: Immer entscheidet die Medienpräsenz über die gesellschaftliche Wirkung der Tat, die verübt wurde. Die Mythisierung des Terrorismus ist ein Effekt dieser Wirkabsicht, nicht dessen nachträgliche Legitimation, wie man in den Debatten über die geplante Ausstellung Mythos RAF hat lesen können. Vorliegender Sammelband will diese Zuschreibungen problematisieren und hinterfragen. Er schlägt den Bogen von den genuin (west-)deutschen Erfahrungen mit dem Herbst 1977 bis zur gegenwärtigen Globalisierung des Terrorismus in Folge des 11ten September 2001. (AUT)
Language:
German
Keywords:
Sammlung von Beiträgen