Format:
1 Online-Ressource (269S.).
ISBN:
978-3-322-93235-8
,
978-3-322-93236-5
Note:
8 Mit diesem Buch wollen wir aber nicht nur dieses unterschätzte Kapitel deutscher Parlamentsgeschichte würdigen. Wir wollen die Öffentlichkeit auch daran erinnern, daß die Einlösung jenes durch die Wahlen zustande gekommenen Mandates für die Herstellung der deutschen Einheit demokratisch, also im Widerstreit von verschiedenen Interessen und Überzeugungen erfolgte. Dies festzustellen soll heißen: Seinerzeit waltete weder nur die blinde Macht der Geschichte, noch der begnadete Wille des berühmten Einzelnen, wenn auch die Fülle zwingender, auf eine Vereinigung drängender Umstände in jener letzten Phase der DDR den Spielraum für Entscheidungen von Monat zu Monat und schließlich von Woche zu Woche einschränkten. Die Debatten und Auseinandersetzungen jener letzten Volkskammerperiode waren unter dem Druck der Zeit vielleicht nicht immer der Tragweite der Entscheidungen angemessen. Bei der Fülle der Gesetzgebungsarbeit bedurfte es eines hohen Maßes an Einsatz und Verantwortungsbewußtsein der Abgeordneten. Auch das Wissen um die bis in Einzelheiten hinein die Lebensumstände der Bevölkerung ändernden Bestimmungen führte dazu, daß die Arbeit selten routiniert abgewickelt und oft quer durch die Fraktionen abgestimmt wurde. Rückblickend sollte das Interesse auch Argumenten und Fragestellungen gelten, die vorwegnahmen, was der spätere und bis heute nicht vollendete Vereinigungsprozeß an Problemen zeitigte. Auch aus diesem Grunde lohnt es sich, jener Phase des Vereinigungsprozesses aus heutiger Sicht noch einmal Aufmerksamkeit zu schenken. Für die Vorbereitung und Herstellung dieses Buches stand nur ein äußerst knapp bemessener Zeitraum zur Verfügung
Language:
German
Keywords:
Volkskammer
;
Parlamentsbeschluss
;
Wiedervereinigung
;
Parlamentsauflösung
;
Aufsatzsammlung
;
Aufsatzsammlung
;
Aufsatzsammlung
DOI:
10.1007/978-3-322-93235-8
URL:
Volltext
(lizenzpflichtig)