Format:
32 Seiten
Content:
Als das erste mal bei einem Stand-Up Open-Mic – eine Veranstaltung bei der man ein paar Minuten Comedy performen darf – mein Name aufgerufen und ich auf die Bühne gebeten wurde, schlug mein Herz deutlich intensiver, als ich es bisher vor Auftritten gewohnt war. Zu dem Zeitpunkt war ich im dritten Studienjahr meiner Schauspielausbildung – hatte Routine für das Spiel vor Publikum bekommen, fühlte mich körperlich, stimmlich und im Umgang mit Bühnensituationen ausgebildet – und trotz alledem konnte ich mich nicht auf mein erprobtes Gegenmittel bei Lampenfieber besinnen: durchatmen, der Inszenierung und meiner Ausbildung Vertrauen schenken und loslassen. Ich hatte bereits vor über hundert Leuten, im Rahmen unserer Studioinszenierung, gespielt und dennoch machte es mir mehr Angst in einem kleinen, abgerockten Raum im tiefsten Berlin-Wedding – im Beisein vieler meiner Freunde – meine ersten Schritte als Stand-Up-Comedian zu gehen. Woran lag das? Um diese Frage zu beantworten möchte ich die folgende Arbeit einer Leidenschaft widmen, die sich mir im Zuge des Schauspielstudiums offenbart hat: Stand-Up Comedy. Wenn es bisweilen ein Leichtes war, sich bei negativen Kritiken hinter einer Rolle oder der Inszenierung zu "verstecken", fällt dies bei Comedians*ennes deutlich schwerer, denn die*er Stand-Up Komiker*in ist Drehbuchautor*in, Regisseur*in und Schauspieler*in zugleich. Zu diesem Thema möchte ich folgende Forschungsfragen stellen: "Welche Parallelen gibt es zwischen Schauspieler*innen und Comedian*ennes, bin ich eine Figur, oder stehe ich als wahrhaftige Privatperson auf der Bühne, und wie bereitet mich das Schauspielstudium auf den Weg als Stand-Up Komiker vor?". Um diese Fragen zu beantworten wird zunächst ein Abriss über die Theorie der Komik gegeben. Danach wird der Aufbau einer komödiantischen Einlage beleuchtet....
Note:
Bachelorarbeit Potsdam, Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF, Studiengang Schauspiel 2021
Language:
German
Keywords:
Hochschulschrift