Format:
29 Seiten
ISBN:
9783814212111
Series Statement:
Oldenburger Universitätsreden Nr. 211
Content:
Im Sommersemester 2018 eröffnete Dieter Lamping mit der hier abgedruckten Rede die Oldenburger Ringvorlesung "Vielfältige Bewußtseinsspiegelungen ... Weltliteratur der Moderne". Seine literarische Ideengeschichte geht von Goethes berühmten Sätzen zur Weltliteratur aus, am 31. Januar 1827 im Gespräche mit Eckermann geäußert: "National-Literatur will jetzt nicht viel sagen, die Epoche der Welt-Literatur ist an der Zeit und jeder muß jetzt dazu wirken, diese Epoche auch zu beschleunigen." Zum hundertsten Todestag Goethes ist es 1932 Thomas Mann, welcher der Idee der Weltliteratur eine emphatische Ausweitung des Deutungshorizontes zukommen lässt. Lamping erläutert mit großer Genauigkeit die Nuancen und Details, die das "Weltfähige", das "Weltgültige", das "Weltweite", das "Weltläufige", das "Weltecho" und der "Weltruhm" in der Auslegung Thomas Manns bieten. Im dritten Teil wirft der Vortrag Licht auf die Renaissance der Idee, die nicht zuletzt von dem palästinensischen Komparatisten Edward Said ausging. Dass im Anschluss an Said im Zeitalter der weltweiten Migration, die den globalisierten Märkten und Kriegen folgte, die Mehrsprachigkeit ein wichtiges Signum von Weltliteratur wurde, ist ein wichtiges Kapitel in der Geschichte des Begriffes, das Lamping kurz aufschlägt. Auch weist er mit Kant auf den Nutzen hin, der in der "ästhetischen Idee" liegt, wenn ihre dichterische Vagheit im besten Sinne viel zu denken gibt. Am Ende steht bei Lamping die universelle Tendenz der Literatur nochmals im Mittelpunkt, die ebenso wie Musik und Malerei die nationalen Grenzen in vielfacher Weise hinter sich lasse und mit Goethe deshalb als "Gemeingut der Menschheit" zu betrachten sei.
Language:
German
Keywords:
Weltliteratur
Author information:
Lamping, Dieter 1954-