ISSN:
0232-5454
Content:
In dem 1881 von Ludwig Büchner in Frankfurt am Main gegründeten "Deutschen Freidenkerbund" versammelten sich Anhänger freireligiöser und freigeistiger Bewegungen, die sich explizit als Atheisten verstanden. In Hamburg entstand im Frühjahr 1882 die sozialdemokratische Freidenker-Gesellschaft, zu einer Zeit als das Sozialistengesetz noch in Kraft war. Nicht allein bezogen auf Kirche und Glaubensrichtung, sondern auch politisch und gesellschaftspolitisch engagierte Freidenker verließen während und nach den politischen Kämpfen 1848 Deutschland und versuchten in Texas ein "neues Deutschland" zu gründen, ihre Siedlungen, welche fast alle nach kurzer Zeit bereits wieder aufgegeben wurden, wurden Latin Settlementsgenannt. 1907 fanden sich mehrere Freidenkerverbände (der "Deutsche Freidenker-Verband", der "Monistenbund", die "Deutsche Gesellschaft für ethische Kultur", der "Bund für weltliche Schule und Moralunterricht", der "Deutsche Bund für Mutterschutz und Sexualreform", u.a.)im sogenannten "Weimarer Kartell" zusammen. Ziel des "Weimarer Kartells" war die "freie Entwicklung des geistigen Lebens und Abwehr aller Unterdrückung", die Trennung von Schule und Kirche sowie die Trennung von Staat und Kirche. 1933 wurden alle Freidenkerorganisationen in Deutschland verboten, wodurch viele Freidenker in den Widerstand gingen und dort aktive Rollen übernahmen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges bildeten sich viele der Verbände neu. Der erste Verband auf Länderebene war in der "Deutsche Freidenker-Verband" in Hamburg. Auch heute noch sind die Freidenkerverbände politisch aktiv und setzten für Gerechtigkeit, Frieden, sowie für soziales, humanes und ökologisches Handeln ein.
In:
Freiheit, Halle, S. : Verl. u. Dr. Freiheit, 1946, Bd. 44.1989, 146, Wochenendbeilage, S. 12, 0232-5454
In:
volume:44
In:
year:1989
In:
number:146
In:
pages:12
Language:
German