Format:
477 S.
,
zahlr. Ill.
ISBN:
9783770550302
Content:
"Kulturwissenschaft aus dem Geist der Fundgrube: Mit so akribischer wie ansteckender Neugier erkundet Thomas Macho in seinem Buch „Vorbilder“ den Kitzel der Prominenz – eine unterhaltsame, überbordende und originelle Erzählung von den Ursprüngen unserer Entertainment-Kultur... Es ist streng genommen keine echte Monographie, sondern, wie der Autor selbst gleich zu Beginn gesteht, eine erweiterte und überarbeitete Sammlung von Aufsätzen aus den vergangenen Jahren, die als Beiträge zu einer „historischen Bild-Anthropologie“ verstanden werden wollen. Machos Denk- und Erzählstil ist dabei so gewöhnungsbedürftig wie überwältigend. Die Lektüre der 17 Kapitel des Buches ist eine wilde, am Ende fast 500 Seiten lange Entdeckungsreise mit einem besessenen Kulturwissenschaftler, einem manischen Indizienjäger, dem kein Winkel der Geschichte zu entlegen ist und kaum ein Detail auf seinem Weg vernachlässigenswert erscheint... Ganz ähnlich wie Sloterdijk und dem kürzlich verstorbenen Berliner Kulturwissenschaftler Friedrich Kittler merkt man auch dem 1952 in Wien geborenen Macho an, dass er sich gegenüber der etablierten akademischen Kunstgeschichte und Kulturwissenschaft noch immer – und aus guten Gründen – als radikaler Außenseiter begreift... Die schlechte Seite dieses konfrontativen Außenseitertums Machos ist, dass ein gigantischer Aufwand nötig ist, wenn man nicht auf dem Plateau allgemein geläufiger Übereinkünfte stehen kann und will. Dabei als Leser den Überblick zu behalten, ist manchmal nicht ganz leicht bis unmöglich, zumal man den Eindruck nicht los wird, dass der Autor nicht immer besonderen Wert darauf gelegt zu haben scheint, alle seine Fäden selbst in der Hand zu behalten. Im Vergleich zu manch halsbrecherischen Spekulationen Sloterdijks und den notorisch irrwitzigen Assoziationsketten Kittlers allerdings sind Thomas Machos Überlegungen und kulturhistorische Funde in einem guten Sinn grundsolide. Also nie wirklich esoterisch, sondern immer das Ergebnis einer scheinbar unerschöpflichen Entdeckerlust... Es heißt, man sei lange unterwegs, wenn man nicht wisse, wohin man wolle. Aber wo ist das Problem, wenn man dabei so unglaublich viel erfährt, von dem man zuvor gar nicht wusste, wie aufregend man es finden würde? Kein Autor dürfte den Satz, dass der Weg das Ziel sei, zuletzt ernster genommen haben als Thomas Macho. Was für ein Glück" (SZ)
Language:
German
Subjects:
General works
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Sociology
Keywords:
Kunst
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Visuelle Medien
;
Personendarstellung
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Leitbild
;
Geschichte
URL:
http://d-nb.info/1002362547/04
URL:
https://d-nb.info/1002362547/04
Author information:
Macho, Thomas 1952-