In:
Zeitschrift für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, Hogrefe Publishing Group, Vol. 37, No. 6 ( 2009-01), p. 535-540
Abstract:
Fragestellung: Wie schätzen Hauptbezugspersonen von 2- bis 16-jährigen Patienten mit Deletion 22q11.2 Handicap-bedingte Probleme ein und welche Coping-Strategien nutzen sie? Methodik: Die Hauptbezugspersonen aller 2–16jährigen Patienten, die der deutschen Selbsthilfegruppe bekannt waren, wurden anonymisiert per Post befragt, u. a. mittels Handicap-Related Problems for Parents Inventory und dem Fragebogen «Soziale Orientierungen von Eltern behinderter Kinder (SOEBEK)». Ergebnisse: 96 von 153 befragten Hauptbezugspersonen sandten ausgefüllte Fragebögen zurück. 53 Patienten waren männlichen, 43 weiblichen Geschlechts, das Patientenalter lag zwischen 2;1 und 16;11 Jahren (Mittelwert: 7;0 Jahre). Als wichtigster Handicap-bedingter Problembereich wurde «Verhalten und Gehorsam» genannt, signifikant korrelierten Patientenalter und Probleme in der Beziehung des Kindes zur Hauptbezugsperson (ρ = 0.228; p = .029) bzw. zu den übrigen Familienmitgliedern (ρ = 0.293; p = .004). Verglichen mit anderen Eltern körperlich oder mehrfach behinderter Kindern wurde eine etwas niedrigere Stressbelastung ermittelt. Je stärker die Coping-Strategien «Selbstbeachtung» bzw. «Intensivierung der Partnerschaft» genutzt wurden, umso niedriger war die Stressbelastung der Hauptbezugsperson (p = .012 bzw. .025), während «Fokussierung auf das behinderte Kind» positiv mit der Stressbelastung korrelierte (p = .000). Schlussfolgerungen: Da Handicap-bedingte familiäre Beziehungsprobleme mit dem Alter der Patienten zunehmen, kann bei den betroffenen Familien von einem wachsenden Beratungs- und Behandlungsbedarf ausgegangen werden.
Type of Medium:
Online Resource
ISSN:
1422-4917
,
1664-2880
DOI:
10.1024/1422-4917.37.6.535
Language:
German
Publisher:
Hogrefe Publishing Group
Publication Date:
2009
detail.hit.zdb_id:
2083294-1
SSG:
2,1
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