ISSN:
1612-6041
Inhalt:
Noch immer liegen NS- und Genozidforschung weit auseinander – und sind zugleich doch eng miteinander verbunden. Denn zum einen bildet der Holocaust für die Genozidforschung bis heute die Matrix der unterschiedlichsten Typologieversuche. Zum anderen gründet die These von der Singularität des Holocaust notwendig, obgleich meist nur implizit auf dem Vergleich mit anderen Massenmorden. Dennoch arbeiten beide Disziplinen bis heute vielfach nebeneinander her. NS-Forscher ignorieren die Forschungsergebnisse zu den übrigen Völkermorden im 20. Jahrhundert weitgehend und perpetuieren damit die Singularitätsthese durch den eigenen eingeengten, überwiegend nationalgeschichtlich-deutschen Horizont. Die zahlreichen Bücher zu Genoziden basieren hingegen oft auf einem Kenntnisstand des Holocaust, der aus den 1970er-Jahren stammt, und beziehen sich damit sich auf eine gänzlich veraltete Matrix, die wiederum die eigenen Schlussfolgerungen verzerrt.
Anmerkung:
Literaturangaben
In:
Zeithistorische Forschungen, Potsdam : Zentrum für Zeithist. Forschung, 2004, 5(2008), 3, Seite 413-437, 1612-6041
In:
volume:5
In:
year:2008
In:
number:3
In:
pages:413-437
Weitere Ausg.:
Erscheint auch als Druck-Ausgabe Baberowski, Jörg, 1961 - NS-Forschung und Genozidforschung 2009
Sprache:
Deutsch
DOI:
10.14765/zzf.dok-1851
URL:
Volltext
(kostenfrei)
URL:
Volltext
(kostenfrei)
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