Format:
Illustration
ISSN:
1612-6041
Content:
Die Herausforderung besteht somit in einer reflektierten Verbindung von historischer Wissens- und Migrationsforschung.[37] Darin könnte die Chance liegen, die oftmals eindimensionale Wahrnehmung von Migrant/innen als Opfer restriktiver Grenzregime aufzubrechen, denn sie blockiert tendenziell eher Erkenntnismöglichkeiten, als dass sie neue eröffnet. Wenn ein Konzept wie Eigen-Sinn dazu beitragen würde, die verengten Perspektiven auf Migrationsregime zu erweitern, wäre das nur zu begrüßen. Allerdings spricht die bisherige Inanspruchnahme des Begriffes dafür, doch eher auf andere handlungstheoretische Konzepte wie die Analyse von individuellen und kollektiven Handlungsspielräumen zurückzugreifen oder einer an die Arbeiten von de Certeau angelehnten und auf globale Migrationsbewegungen zugeschriebenen »Rhetorik des Wanderns« zu folgen. Eines zeichnet sich indes jetzt schon ab: Ohne eine stärkere und theoretisch durchdachte Berücksichtigung akteurszentrierter Konzepte wird die Migrationsforschung zentrale Aspekte ihres Gegenstandes weiterhin nur oberflächlich erfassen können.
Note:
Literaturangaben
In:
Zeithistorische Forschungen, Potsdam : Zentrum für Zeithist. Forschung, 2004, 15(2018), 3, Seite 509-522, 1612-6041
In:
volume:15
In:
year:2018
In:
number:3
In:
pages:509-522
Additional Edition:
Erscheint auch als Druck-Ausgabe Jureit, Ulrike, 1964 - Hoffnung auf Erfolg 2018
Language:
German
DOI:
10.14765/zzf.dok.4.1295
URL:
Volltext
(kostenfrei)
Author information:
Jureit, Ulrike 1964-