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    gbv_862449820
    ISSN: 0941-3790
    Inhalt: Hintergrund: Trotz existierender Kontroversen wird Armut in den Gesundheitswissenschaften meist über das verfügbare Einkommen eines Haushalts operationalisiert. Gegenwärtig wird der Lebensstandardansatz als ergänzendes Armutsmessinstrument diskutiert. Diese Studie vergleicht beide Ansätze der Armutsmessung mit Bezug auf die subjektive Gesundheit der bundesdeutschen Bevölkerung und diskutiert inhaltliche Implikationen beider Armutsmesskonzepte für die Gesundheitsforschung. Methodik: Die Analysen basieren auf dem Sozio-ökonomischen Panel (SOEP) aus dem Jahr 2011 und umfassen 12290 Privathaushalte und 21106 Befragungsteilnehmer. Die subjektive Gesundheit beruht auf einer Selbsteinschätzung des allgemeinen Gesundheitszustands. Die Einkommensarmut wurde auf Basis des Netto-Äquivalenzgewichteten Pro-Kopf-Einkommens bestimmt und setzt an einer Schwelle von 60% des medianbasierten Durchschnittseinkommens an. Eine Person wird als depriviert (unzureichender Lebensstandard) bezeichnet, wenn von 11 Merkmalen mindestens 3 aufgrund finanzieller Gründe fehlen. Anhand deskriptiver Analysen und einer schrittweisen Modellierung binär logistischer Regression wird der Zusammenhang beider Armutsmesskonzepte mit der subjektiven Gesundheit unter statistischer Kontrolle für Alter, Wohnort, Nationalität, Bildung, berufliche Stellung und Beziehungsstatus untersucht. Ergebnisse: Die schrittweise Regression zeigt, dass der Lebensstandard stärker mit der subjektiven Gesundheit assoziiert ist als die Einkommensarmut. Nach Adjustierung für alle soziodemografischen Variablen wie auch für den jeweiligen Armutsindikator ist die Einkommensarmut bei Männern (OR Männer: 1.33; 95%-Kl: 1,00-1,77) wie Frauen (OR Frauen: 0,98; 95%Kl: 078-1,22) nicht mehr signifikant mit einer weniger guten bis schlechten Gesundheit assoziiert, im Gegensatz zur Deprivation (OR Frauen: 2,11; 95%-Kl: 1,76-2,64; OR Männer: 2,00; 95%-Kl: 1,57-2,52). Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der vorliegenden Studien weisen darauf hin, dass der Einkommens- und Lebensstandardansatz unterschiedliche Dimensionen von Armut messen. Auf Basis des Lebensstandards lassen sich demnach wohlstandsbedrohtere Lebensverhältnisse erfassen, die im Gegensatz zum Einkommensansatz relativ robust gegenüber Geschlechtsunterschieden sind. Die vorliegende Untersuchung bietet einen ersten Ansatzpunkt zu einer ergänzenden Forschung der Beziehung zwischen Armut und Gesundheit.
    Anmerkung: Zsfassung in dt. und engl. Sprache
    In: Das Gesundheitswesen, Stuttgart : Thieme, 1992, 78(2016), 6, Seite 387-394, 0941-3790
    In: volume:78
    In: year:2016
    In: number:6
    In: pages:387-394
    Sprache: Deutsch
    Bibliothek Standort Signatur Band/Heft/Jahr Verfügbarkeit
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